Die Kraft der Masken wird im Europa des 21. Jahrhunderts langsam wiederentdeckt, unter anderem von PsychotherapeutInnen. Denn Masken ermöglichen es, im Rahmen einer Psychotherapie oder eines Coachings, experimentell eine andere Identität anzunehmen. Die Maske dient dabei als Ausdruck einer aktuellen Lebenssituation oder eines zu bewältigenden Ereignisses aus der Vergangenheit. Durch Masken kann gelernt werden, sich mit Rollenbildern und gesellschaftlichen Erwartungen, aber auch den eigenen Wünschen und Sehnsüchten auseinanderzusetzen.
Maskenarbeit kann in jeder psychodynamisch ausgerichteten Therapie, die sich mit Identitäts-Problemen und/oder -Ängsten befasst, zum Einsatz kommen. Dabei können sowohl archetypische Masken als auch Masken mit speziellen Gefühlsausdrücken verwendet werden. Die Masken werden für diesen Zweck auf die Wünsche des Therapeuten und Klienten abgestimmt.
Für therapeutische Maskenarbeit eignen sich Stabmasken vorzüglich, da sie es dem Klienten erlauben, sich langsam und schrittweise an diese andere Identität heranzutasten und eine sofortige „Rückverwandlung“ ermöglichen. Zudem kann durch Maskenarbeit gelernt werden, die eigenen seelischen und sozialen „Masken“ zu betrachten, ihre Funktion sowie ihren Nutzen zu verstehen und sie ggf. bewusst abzulegen.