Zu allen Zeiten und in beinahe allen Kulturen wurden und in vielen werden gegenwärtig Göttinnen verehrt. Das vorchristliche Europa kannte eine Vielzahl mächtiger Göttinnen, wie etwa Perchta oder Holle, Aphrodite und Hera, Venus, Vesta oder Juno. Viele dieser Göttinnen sind uns aus Sagen oder Märchen noch wohlbekannt und bilden eine wichtige Grundlage unserer Kultur.
Vorstellungen einer „Großen Mutter“ sind so alt wie die Menschheit. Entgegen landläufigen Vorstellungen werden Göttinnen jedoch nicht ausschließlich mit Fruchtbarkeit, Mutterschaft und Erotik verbunden. Göttinnen des Wissens, der Weisheit, der Magie und der Kunst spielen in vielen Kulturen eine herausragende Rolle. Ebenso erscheinen Göttinnen auch mit scheinbar männlichen Attributen: Als Göttinnen des Krieges und der Jagd, als mächtige Herrscherinnen, als Göttinnen des Sieges, der Macht und Gewalt.
Die Göttin stellt stellt sowohl das Prinzip des Lebens als auch das Prinzip des Todes dar. Sie nimmt das Leben und schenkt es erneut. In der Rolle als Lebens- und Todesgöttin wird das Weibliche mit dem menschlichen Schicksal in Verbindung gebracht. Durch die gegensätzlichen Eigenschaften, die Göttinnen zugeschrieben werden, erscheinen viele Göttinnen, aber auch Götter, als Verkörperung der Vereinigung aller Gegensätze wie etwa Schöpfung und Zerstörung, Licht und Dunkel, Sommer und Winter.